Montag, 9. Januar 2017

Unser Silvester-Urlaub im Harz


Der Arbeits- und Kita-Alltag hat uns wieder. Aber damit ich noch ein wenig in der Urlaubsstimmung von Weihnachten und Silvester schwelgen kann, erzähle ich euch heute von unserem Silvester-Trip in den Harz. Mit einem Kleinkind auf eine große Silvesterparty zu gehen, ist quasi ein Ding der Unmöglichkeit. Und so haben wir schon früh im vergangenen Jahr beschlossen, die Silvesterzeit im Harz zu verbringen. Wir sind mit einer größeren Gruppe gefahren, sodass auch gleich eine Menge Teilzeit-Babysitter für Adam dabei waren. Das kann ja mitunter sehr praktisch sein. Und was soll ich sagen: es war traumhaft. Gebucht hatten wir Ferienwohnungen in der Nähe von Thale. Bei der Ankunft begrüßte uns das schönste Winterwetter – klirrend kalt und sonnenklar. Nur von Schnee war weit und breit nichts zu sehen, aber wir waren trotzdem zufrieden. Bereits am ersten Tag erkundeten wir die nähere Umgebung unserer Unterkunft. Adam konnte mit seinem Rutschauto durch den Wald rasen, sich Stöcker suchen oder einfach durch die Gegend laufen. Für ein Kind ist der Wald einfach eine tolle Spielmöglichkeit, weil man auch nicht immer auf fahrende Autos oder andere Gefahren aufpassen muss.
Wer ein richtig köstliches Schnitzel essen möchte, der kehrt nach einer solchen Wanderung im Braustübl in Friedrichsbrunn ein. Dort gibt es so viele verschiedene Schnitzel-Kreationen, dass man gar nicht alle testen kann. Man kann außerdem aus drei verschiedenen Größen wählen – von klein bis mega. Und vor allem: es schmeckt wirklich lecker!



Am zweiten Tag, dem Silvestertag, haben wir uns statt unserer eigenen Füße den Hufen und der Zugkraft von zwei Pferden bedient. Die Kutschfahrt führte uns durch die Wälder und vorbei an aufregenden Landschaften. Bepackt mit Glühwein und Tee hatten wir es in der Kutsche auch schön warm und konnten von der Gegend mehr sehen, als wir zu Fuß jemals hätten besichtigen können. Die verlassenen Waldwege und die Besonderheiten am Wegesrand, auf die uns der Kutscher aufmerksam machte, waren einfach wunderschön. Allerdings dauerte die Fahrt nur zwei Stunden und wir erkundeten die Gegend dann doch wieder zu Fuß und mit dem Kinderwagen. Adam hatte das Glück, sich immer mal wieder im Kinderwagen ausruhen oder ein Nickerchen halten zu können. Wir Erwachsenen stampften dagegen über gute und auch mal unwegsame Strecken, genossen die frische Bergluft und zerrten den Kinderwagen hinter uns her. Den Begriff „Abkürzung“ werde ich fortan mit viel Argwohn betrachten, vor allem, wenn diese Abkürzungen von Ortsunkundigen empfohlen werden. Memo an mich: das kann ganz schön nach hinten losgehen. Allerdings kann ich die Wanderwege in der Harz-Region jedem wirklich nur ans Herz legen, der Ruhe sucht und ein wenig vom Alltag ausspannen möchte. 




Den Silvesterabend haben wir um Objekt unserer Ferienwohnungen verbracht und als Gruppe eine kleine, aber feine Party gefeiert. Adam war nach dem stundenlangen Spaziergang so geschafft, dass er den ganzen Silvesterabend verschlafen hat und am nächsten Morgen nach dem Feuerwerk fragte. Naja, wir starten dann dieses Jahr den nächsten Versuch…
Um den kleinen Neujahrskater zu vertreiben, wanderten wir am ersten Januar auf den Hexentanzplatz bei Thale. Auch auf diesem Weg begegnete uns unwegsames Gelände, aber auch dieses Mal haben wir den Kinderwagen mit vereinter Muskelkraft  den Weg hochgewuchtet, sind über kleine Bäche gestiefelt und durch tatkräftige Unterstützung des unermüdlich laufenden Adams schließlich doch am Hexentanzplatz angekommen. Die Aussicht war an diesem sonnigen Tag einfach traumhaft, die Rosstrappe war super zu sehen und für Adam war der ganze Platz ein einziges Abenteuer. Überall standen hölzerne Hexen und kleine Spielgeräte herum und er konnte auf Felsen herumklettern. Da allerdings waren alle Augen der Gruppe und alle verfügbaren Arme auf den Jüngsten unter uns gerichtet, damit er nicht doch aus Versehen zu dicht an die Brüstung kam. Solche Teilzeit-Babysitter inklusive Großeltern sind wirklich nicht zu ersetzen. Um das Abenteuer für Adam noch größer zu machen, sind wir noch mit der Seilbahn hinab nach Thale hinabgefahren. Adam hat ja vor nichts Angst und hat die Aussicht aus der gläsernen Gondel wirklich genossen. Für ihn war an diesem Tag einfach alles spannend und aufregend, zumal es am Schluss noch mit dem Bus zurück zu den Wohnungen ging. Wir hatten also fast alles an Transportmitteln genutzt, die uns zur Verfügung standen. 



Aber auch nur fast alles: denn der Höhepunkt für unseren Sohn kam erst am letzten Tag unseres Urlaubs. Eine Fahrt mit der Selketalbahn. Adam ist ein großer Fan von Dampfloks, kann seit Weihnachten einige Charaktere aus „Thomas und seine Freunde“ sein Eigen nennen und konnte es kaum erwarten, nun auch mal selbst in einem Zug mit Dampflok mitzufahren. Die Fahrt endete in Alexisbad bei Harzgerode, wo wir dann auch endlich den lang erwarteten Schnee begrüßen durften. Während unserer Stunde Aufenthalt in Alexisbad schneite es so doll, dass sogar eine kleine Schneeballschlacht stattfinden konnte. Adam war eingeseift, total happy und noch aufgeregter, als auf der Rücktour ein Triebwagen unser Transportmittel war. 



So hatten wir wirklich alles erlebt. Adam spricht seitdem immer wieder vom Urlaub in den Bergen, der seine Sehnsucht nach dem Meer wieder etwas abgeschwächt hat. Aber spätestens wenn er das nächste Mal an der Ostsee steht, wird sich das wohl wieder ändern…

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