Neun Wochen - seit mehr als zwei Monaten werkeln wir nun schon in unserem Häuschen. Und es ist schon so viel passiert, aber noch viel mehr zu machen. Es gibt Tage, da ist der Fortschritt absolut sichtbar. Und es gibt Tage, da denkt man nach 8 Stunden Arbeit, dass man eigentlich gar nichts geschafft hat. Allerdings ist unser Haus schon jetzt kaum noch wiederzuerkennen.
Nachdem die dunklen Möbel, die Holzpaneele in jedem Zimmer und die Uralt-Tapeten weichen mussten, haben wir uns auch dazu entschieden, die Räume etwas zu verändern. Wann hat man sonst jemals wieder die Muße dazu. Durch die Ständerbauweise ist die Versetzung von Wänden glücklicherweise gut umsetzbar. Bis heute kann ich nicht verstehen, wie man jemals ein Haus planen und bauen konnte, in dem die Küche einfach mal 3 Türen hat, eigentlich ein Durchgangszimmer ist und nicht einmal 6 Quadratmeter misst. Eine wirklich merkwürdige Planung, die wir nun etwas zu unseren Gunsten verändert haben. Und zwar zu einer offenen Küche. Von den drei Türen sind noch zwei übrig, die dritte ist einem breiteren Durchgang gewichen, sodass die Küche jetzt zwar ein Teil des Wohnzimmers geworden ist, aber dennoch durch Balken und eine kleine Mauer ein wenig abgegrenzt ist. Die Mauer ist noch original, die Mauersteine werden in den kommenden Wochen noch verschönert, sodass sie als ein Originalteil des Hauses noch sichtbar bleiben können. Außerdem haben wir die Wand zum Gästezimmer weiter nach innen verlegt, sodass die Küche doch noch etwas größer wurde. Und: wir haben endlich unsere neue Küche planen lassen und bestellt. Leider kommt sie erst nach dem Umzug, aber eine Woche mit Kochplatte, Toaster und Mikrowelle kann ja auf Camping-Art auch sehr charmant sein. Ich freue mich jedenfalls tierisch, dass ich bald wieder einen funktionierenden Backofen habe, denn unserer ist ja schon seit 1,5 Jahren kaputt. Wir hatten immer gesagt, für die Wohnung kaufen wir uns nicht extra noch einen neuen, aber durch die Verschiebungen beim Hauskauf, dauerte die ofenfreie Zeit nun doch länger als gedacht. Nach Ostern werde ich aber wieder einen funktionsfähigen Ofen mein Eigen nennen. Ich bin zwar nicht die begnadete Kuchenbäckerin, aber Aufläufe haben mir doch sehr gefehlt.
Eines der Highlights der vergangenen Wochen war für mich eindeutig die Inbetriebnahme der neuen Heizung. Die Zeiten von klobigen Nachtspeicheröfen und immensen Stromrechnungen sind damit passé. Kann man sich ernsthaft so sehr über kupferne Heizungsrohre freuen? Ja, man kann! Innerhalb von zwei Wochen haben die Handwerker alle Leitungen neu verlegt, die Therme im Keller eingebaut, die Heizkörper positioniert und den ganzen Kreislauf aktiviert. Die Heizung funktioniert nun schon seit ein paar Tagen und ich muss sagen, die modernen weißen Heizkörper gefallen mir richtig gut und lassen den ursprünglich altbackenen Charme des Hauses schon fast vergessen. Wir haben uns goldrichtig entschieden.
Auch mit unseren Handwerkern hatten wir richtig Glück, sie haben alles mit uns besprochen, Alternativen aufgezeigt, uns auch mal gesagt, wenn unsere Vorstellungen mit der Realität kollidierten und sie haben neben lustigen Anekdoten anderer Baustellen auch Tipps fürs Renovieren parat gehabt.
Während der Renovierungsarbeiten wir uns nach der Entrümpelung der Räume dazu entschieden, alle Wände des Holzhauses noch mit Gipskarton zu verkleiden, um gerade und ebenmäßige Wände zu bekommen. Denn durch die aneinander genagelten Spanplatten schienen die Stöße immer durch die Tapeten durch. Und das sollte in Zukunft so bitte nicht mehr sein. Mittlerweile sind alle Wände mit Gipskarton verkleidet. Was jetzt noch fehlt, sind die Decken, die wir abhängen wollten. An diese „Strafarbeit“ werde ich bestimmt nicht positiv zurückdenken, denn wenn man mehrere hundert Abhänger an die Decke schrauben und anschließend dort noch Holzlatten anschrauben muss, dann weiß man nach einem Wochenende auf jeden Fall, was man gemacht hat. Und wir haben weitaus mehr als ein Wochenende in trauter Dreisamkeit mit den Abhängern verbracht.
Trotz der noch anstehenden Arbeiten nimmt unser Häuschen jetzt aber so langsam Gestalt an. Das sollte es auch, denn der Umzug steht in 6 Wochen vor der Tür und bis dahin müssen die Deckenplatten angeschraubt, verspachtelt, abgeschliffen und grundiert werden. Der Elektriker muss die Steckdosen und Lichtschalter anklemmen (wir haben uns übrigens auch eine komplett neue Elektrik gegönnt). Die Fliesen für die Küche haben wir bereits ausgesucht, die Tapeten stehen auch im Status der Endauswahl und der Boden wird in zwei Wochen geliefert. Klingt leicht, ist es aber nicht. Denn obwohl der Auswahlprozess von Fliesen, Tapeten und Vinylboden bei uns beiden in Rekordzeit und ohne großes Diskutieren vonstattenging, wollen diese ja auch noch verlegt werden, bevor aus unserem Häuschen ein richtiges Heim werden kann.
Vor meinem inneren Auge ist unser Haus schon komplett eingerichtet, nun muss die Realität nur noch der Fantasie folgen und das Hausprojekt ist perfekt.
Wie aufregend! Ich bin schon gespannt, wie euer Haus fertig aussehen wird!
AntwortenLöschenAlles Liebe,
deine Maj-Britt
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