Dieter Schütz / pixelio.de |
Es wäre eine solche Erleichterung, vor allem am
Morgen. Gefühlte Ewigkeiten beschäftige ich mich damit, wie ich meine
Haare frisiere, damit sie auch noch bei der Ankunft im Büro vorzeigbar
aussehen. Der kleine Mann, der an meinem Hosenbein
steht und Mamas Aufmerksamkeit einfordert, ist dabei nicht gerade eine
Hilfe. Zumal ich in seiner Gegenwart kaum mit Haarspray oder anderen
Sprüh-Produkten hantieren kann.
Schon oft habe ich darüber nachgedacht, wie einfach
es wäre, sich an solchen Morgen einfach einen Hut aufzusetzen. Die
Haare offen oder zum lässigen tiefsitzenden Dutt gedreht, Hut obendrauf
und schon kann‘s los zur Arbeit gehen. Nur leider
befindet sich nicht ein einziges Exemplar dieser Kopfbedeckung in
meinem Besitz. Klar habe ich Strickmützen, Baseball-Caps zum Tennisspiel
und einen Strohhut für Sommertage im Garten. Aber einen richtigen
Filzhut in klassischer Form besitze ich nicht. Warum
eigentlich nicht? – das frage ich mich dann immer wieder. Frauen mit
Hüten gelten heute schon fast als ausgestorbene Wesen, kaum einen Hut
sehe ich mal auf der Straße. Bei Männern schon gar nicht. Dabei machen
es doch mittlerweile auch einige Prominente wie
Cameron Diaz, Madonna und Demi Moore vor – und den Hut wieder
gesellschaftsfähig.
Endgültig verschwunden ist die elegante
Kopfbedeckung in den 60er Jahren. Für hochtoupierte Haare war der Hut
der natürliche Feind und so wurde er einfach weggelassen. Zuvor war er
jahrhundertelang nicht aus dem Erscheinungsbild der Frauen
und Männer wegzudenken. Europäische Frauen verhüllten schon im
Mittelalter ihr Haar, sie mussten es sogar, sobald sie verheiratet
waren, trugen Tücher und Hauben mit Schleier. Je nach
Gesellschaftsschicht unterschieden sich die Kopfbedeckungen stark
voneinander
und zeigten deutlich den jeweiligen Stand der Frau. Doch schon im 17.
Jahrhundert nahm das Hut-Tragen bei den Damen der Gesellschaft ab, denn
sie wollten ihre üppigen Frisuren und Perücken nicht durch eine
Kopfbedeckung zerstören. Dieses Bild scheint sich
bis heute in den Köpfen verankert zu haben. Bei vielen Freundinnen habe
ich schon gehört, dass sie keine Hüte tragen, weil dadurch ihre sorgsam
frisierten Haare wieder durcheinander bringen würden.
Dabei wirkt ein kleiner, gut verarbeiteter Filzhut
auch heute noch sehr elegant und verleiht seiner Trägerin ein gewisses
Etwas. Und Hüte langsam wieder in Mode. In vielen Kollektionen findet
sich dieser Tage auch eine Auswahl an Hüten.
Diese habe ich entdeckt, als ich mich intensiv auf die Suche nach einem
schönen Hut machte. Die am weitesten verbreitete Form ist aktuell der
Fedora-Hut. Ein mittelgroßer Hut mit einem lässigen Knick in der Krone
und gebogener Krempe. Aber auch Filzhüte, die
sich am Stil der Trachtenhüte orientieren, habe ich viele entdeckt und
tendiere für mich selbst eher zu diesem Modell. Ich finde diese
klassische Form einfach eleganter und femininer.
Wie ist es bei Euch? Tragt Ihr selbst Hüte und wenn ja welche oder seid Ihr erklärte Gegner davon?
© Zalando |
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