„Mama, ich möchte mal eine echte Ritterburg sehen“ – mit
diesem Satz begann die Planung unseres jüngsten Familien-Wochenendausfluges.
Denn bei Adam stehen die stolzen Kämpfer mit Rüstung und Schwert momentan ganz
weit oben auf der Interessenliste (keine Ahnung, woher das auf einmal kam).
Zuerst dachte ich ja, es wird nach ein, zwei Tagen wieder vorbei sein. Aber
nein, die Faszination für Ritter ist geblieben und so überlegten wir dann, wo
es eine schöne mittelalterliche Burg gibt, die man auch mit einem Kleinkind
besichtigen kann. Unsere Wahl fiel dann recht schnell auf das Schloss
Wernigerode. Einerseits, weil es von uns aus nicht weit weg ist, und
andererseits, weil ich das Schloss zum letzten Mal gesehen habe, als ich selbst
noch ein Kind war.
Wir wollten gleich ein ganzes Wochenende aus dem Ausflug
machen, das Wetter sollte ja schließlich noch einmal sehr schön werden und am
selben Tag zurückzufahren ist doch meist sehr stressig. Bei meiner Recherche im
Internet stieß ich auf das Familien-Angebot des „Altwernigeröder Apparthotels“,
in dem wir ein Appartement mit separatem Schlafzimmer beziehen konnten. Ein
zusätzliches Zimmer ist uns in einem Hotel immer sehr wichtig, weil Adam
ziemlich früh schlafen geht und wir dann auch schon um 19 Uhr Licht und Fernsehen
ausschalten müssten.
Der erste Tag unseres Harz-Trips stand dann auch ganz im
Zeichen der Ritterburg. Adam war schon Tage vorher sehr aufgeregt und hat sich
sehr gefreut, seinem Playmobil-Ritter endlich eine echte Burg zeigen zu können.
Das Schloss Wernigerode thront hoch über der Altstadt. Theoretisch könnte man
auch zu Fuß hochgehen, doch mit einem Dreijährigen war uns das dann doch etwas
zu weit. Glücklicherweise gibt es verschiedene Bahnen, die im 20-Minuten-Takt
zum Schloss fahren und direkt vor unserem Hotel befand sich die Abfahrtsstation
der Wernigeröder Bimmelbahn, die uns in 10 Minuten zum Schloss brachte. Einfach,
unkompliziert und sehr familienfreundlich.
Auf der Burg angekommen gab es für Adam kein
Halten mehr. Hatte er schon im Auto seine Freude praktisch rausgeschrien, als
er die Burg auf dem Berg entdeckt hatte, so rannte er nun überschwänglich durch
Tor und Tunnel hinauf zum Eingang des Schlosses. Besonders angetan hatten es
ihm die Kanonen am Schloss. Kinder können dort wunderbar herumklettern und auch
als Fotomotiv sind sie perfekt. Von mir muss es aus Kindertagen ein ähnliches Foto
auf der Kanone geben. Die Aussicht von der Burgmauer ist wunderschön. Unten
erstreckt sich die Stadt Wernigerode und am Horizont zeigen sich die Erhebungen des Harzes.
Da wir mit dem Wetter wirklich Glück hatten, erstrahlte die Landschaft in dem
schönsten Herbstlicht.
Und auch das Innere des Schlosses, das ursprünglich eine
mittelalterliche Burg war und immer wieder baulich umgestaltet wurde, ist
wunderschön. Über eine Wendeltreppe gelangt man in den Innenhof, von dem dann
die Türen für die Rundgänge im Inneren abgehen. Im Innenhof lädt ein Café zum
Verweilen ein und der Brunnen übt eine magische Anziehung auf Kinder aus, vor
allem auch auf Adam, der aber glücklicherweise seine Regenjacke anhatte. Die
Rundgänge durch die Räume des Schlosses sind wirklich schön gestaltet. Leider
konnten wir nicht alle Informationstafeln lesen, denn Adam ist praktisch durch
die Räume gerast – immer auf der Suche nach der nächsten glänzenden Rüstung.
Und immer wieder wurde er auch belohnt.
Nach den Rundgängen gönnten wir uns eine kleine Pause im
Café des Innenhofes, mit Kaffee und Eisbecher an der frischen Luft. Das Gute an so einem Innenhof ist ja auch,
dass die Kinder durch die Gegend rennen und sich alles allein ansehen können,
ohne dass man sie aus den Augen verliert.
Im Shop des Schlosses entdeckten wir dann auch Adams
absolutes Highlight. Eigentlich wollten wir nur Postkarten kaufen, die er in
der Kita zeigen kann, aber beim Rausgehen fielen mir diese wunderschönen
Holzschwerter ins Auge. Eines davon durfte sich Adam dann auch aussuchen, auf
der einen Seite ist ganz groß „Schloss Wernigerode“ eingraviert. Außerdem passt
es perfekt in die Gürtelschlaufe seine Jeans und so lief „Ritter Adam“ stolz
wie Bolle (wie man bei uns sagt) mit seinem Schwert durch das Schloss und
anschließend durch die Altstadt von Wernigerode.
Die Bimmelbahn brachte uns auch wieder ganz bequem zurück
ins Zentrum. Zwischenzeitlich hatte es angefangen, ordentlich zu regnen
und so machten wir in unserem Hotelzimmer erstmal eine kleine Pause, bevor wir
uns dann schließlich in Regensachen wieder nach draußen wagten. In kompletter Montur mit Gummistiefeln durfte Adam nach Herzenslust von Pfütze zu
Pfütze hüpfen. Wir haben übrigens die Regensachen von Tchibo, und das schon in
der zweiten Größe. Egal wie oft Adam damit durch Pfützen hüpft, er hat nie
nasse Socken, Beine oder Arme. Die Regensachen halten richtig schön trocken.
Den Abend ließen wir im hoteleigenen Restaurant
„Kartoffelhaus“ ausklingen. Auch das kann ich wärmstens empfehlen. Das Essen
war superlecker.
Was wir am Sonntag machen wollten, verrieten wir Adam auch
erst beim Sonntags-Frühstück. Ursprünglich hatten wir geplant, den Indoorspielplatz im
Hasseröder Ferienpark zu besuchen. Aber eine Hotelangestellte mit einem Kind in
Adams Alter empfahl uns dann, einen anderen und vor allem viel größerenIndoorspielplatz
in Halberstadt zu besuchen. Da Halberstadt auf direktem Weg nach Hause liegt,
fiel die Entscheidung auch nicht schwer und sie war goldrichtig. Das
„HaWoGe-Spiele Magazin“ erstreckt sich auf 3000 Quadratmetern und drei Etagen
und bietet für kleine Kinder bis hin zu Teenagern alles, was das Herz begehrt.
Adam war der Spielparcours wieder einmal nicht besonders geheuer und so hat er
nach dreimal Rutschen fast die ganze Zeit auf einem der Trampoline verbracht.
Locker zwei Stunden ist er mit Unterbrechungen auf und ab gehüpft – kein
Wunder, dass er anschließend einfach nur noch hundemüde und kaputt war. Die
Autofahrt nach Hause hat er dann fast komplett verschlafen.
Das ist ja super, dass ihr mit eurem Sohn so einen schönen Ausflug machen konntet :)
AntwortenLöschenLiebe Grüße, Julia
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