Montag, 10. August 2015

Aus Mum's Leben: Liebe zum Frisieren wird nicht vererbt


In der letzten Woche war der große Tag gekommen. Lange hatte ich mich dagegen gewehrt, die schönen blonden Locken meines Sprösslings stutzen zu lassen, doch der heiße Sommer öffnete mir dann doch die Augen. Den Sohnemann störten die längeren Haare im Nacken vor allem bei Hitze sehr. Auch, dass mich auf dem Spielplatz Fremde ansprachen, dass ich eine niedliche Tochter habe (obwohl ich doch eindeutig einem Sohn das Leben geschenkt habe) zwang mich zum Haareschneiden. Also auf zum Friseur und einen Termin gemacht. Selbst Hand an die Schere zu legen, traute ich mich nicht. Schließlich kann mein kleiner Wirbelwind keine Sekunde stillhalten und so legte ich den ersten richtigen Jungen- Haarschnitt in die Hände von Profis.

Ich selbst gehe für mein Leben gern zum Friseur, lasse meine Haare auf Vordermann bringen, mir den Kopf massieren, lese ganz in Ruhe in Zeitschriften, die es normalerweise nicht in meinen Einkaufskorb schaffen, und genieße einfach das Gefühl, dass sich für einige Zeit einmal alles nur um mich dreht. Diese Einstellung konnte ich meinem Sohn allerdings nicht vererben.

Völlig unbeeindruckt vom bunten Frisierumhang und der netten Friseurin brüllte der Junior lautstark den ganzen Salon zusammen. Da wollte jemand an seine Haare - er wollte das nicht. Da allerdings setzte ich (nicht zum ersten Mal) ein vielleicht umstrittenes, aber dennoch wirkungsvolles Erziehungsmittel ein: Bestechung. Die Keksdose des Friseurs bot meinem Sohn genügend Ablenkung, damit seine blonden Haare gekürzt und in Form gebracht werden konnten. Da es bei mir zu Hause nur äußerst selten Süßigkeiten für den Nachwuchs gibt, gelang das Bestechungsmanöver ausgesprochen gut.

Allerdings nicht für Mama, die eine um die andere Locke fallen sah und sich ein kleines Tränchen nicht verkneifen konnte.  Denn nun sind die süßen Locken passé. Die verbliebenen Haare liegen glatt und ordentlich am Kopf und werden sich wahrscheinlich nicht mehr so schnell locken...in dieser Hinsicht kommt er nach Mama, denn auch meine Haare sind glatt und halten Locken nicht einmal, wenn der Lockenstab zum Einsatz kommt.

3 Kommentare:

  1. Hihi, bei uns sind die Zeiten, in denen ich meinem Kind im ganzen Bad hinterhergerannt bin und schlussendlich eine Frisur herauskam vorbei. Wir haben ganz spontan einen Termin beim Frisör bekommen und seitdem werden die Haare nur noch dort geschnitten.

    Herzliche Grüße.
    Katharina

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  2. Ich würde es auch immer wieder beim Friseur machen lassen. Der Stress und das Gezeter zu Hause lohnen sich einfach nicht 😅
    Viele Grüße Bianca

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  3. Zum Anfang habe ich es selbst geschnitten, mittlerweile macht es eine Friseurin und langsam ist sie auch daran gewöhnt. Ihr Pony wächst einfach viel zu schnell und geht mit Papa zum Friseur der aller 6 Wochen geht. Ich gehe selten hin (letzte Mal Mai 2015 o.o)

    Und wegen "für ein Mädchen gehalten". Ich wurde schon gefragt wie alt mein Junge ist, als wir an einem Stausee waren... Und sie war nackt!

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