Mittwoch, 19. September 2018

Familienausflug ins Meeresmuseum und Ozeaneum Stralsund


Nun ist der Sommer schon vorbei -  er war doch himmlisch, oder? Und auch Adam hat seinen ersten Urlaub ohne Mama und Papa erlebt. Und was soll ich sagen: er war total begeistert, hat sich im Zelt und auf dem Campingplatz pudelwohl und in den Wellen der Ostsee wie ein Fisch gefühlt. Klar, er hat uns gefehlt, aber für ihn war es ein absolut tolles Erlebnis, das er unbedingt nächstes Jahr wiederholen möchte. 

Und auch wir haben seinen Urlaub zum Anlass genommen, in diesem Jahr nochmal die Küste zu sehen. Zwei Tage lang sind wir mit auf dem Campingplatz in einer eigenen Hütte geblieben und haben Adam dann anschließend wieder mit nach Hause genommen. Wir waren übrigens auf dem Campingplatz „Naturcamp Pruchten“ (keine Werbung, sondern Stammzeltplatz seit meiner Kindheit) und der Platz ist wirklich wunderschön, in den vergangenen Jahren modernisiert und vergrößert worden und trotzdem immer noch familiär. Besonders toll finde ich die kleinen Holzhütten, die mit zwei Betten, Schrank, Tisch und Stühlen ausgestattet sind und für Kurztrips ohne Zelt einfach perfekt sind. Aber so schön und sonnig das Wetter in der Woche von Adams Urlaub auch war, als wir dort ankamen, war es damit vorbei. Es hat zwar nicht geregnet, aber Badewetter war irgendwie auch nicht mehr. Und so mussten wir uns einen Plan B überlegen. Dieser war auch schnell gefunden: das Meeresmuseum und das Ozeaneum in Stralsund.

Meeresmuseum Stralsund

Ich kenne das Meeresmuseum Stralsund noch aus meiner eigenen Kindheit. Auch da war es immer schon Plan B für schlechtes Wetter. Allerdings ist mein letzter Besuch schon so lange her, dass ich mich kaum daran erinnern konnte und das Museum für mich fast neu war. Imposant ist schon das Gebäude an sich. Das Museum befindet sich in der Halle der ehemaligen Katharinenkirche, das riesige Walskelett hängt an der Decke des Chores, umgeben von typischen Kirchenfenstern und einer hohen Gewölbedecke. Richtig beeindruckend. Das Meeresmuseum ist das Haupthaus der Stiftung Deutsches Meeresmuseum, in der Stadt gibt es noch drei weitere Standorte (Ozeaneum, Nautineum und Natureum).
Wenn man das Museum betritt, sieht man als erstes die Ausstellung „Meereskunde und Meeresbiologie“. Dort werden besonders anschaulich der Wasserkreislauf, der Meeresboden, die Gefahr durch Plastik in den Meeren, Fossilien und präparierte Tiere, die am und im Meer leben, dargestellt. In verschiedenen Aquarien begegnet man zum ersten Mal Clownfischen, Seesternen und Krebsen.
In der nächsten Etage erfahren die Besucher schließlich alles über das Fischen in der Ostsee, die Fangarten, die Schiffe, die Netze und die Fischarten. Adam ist sicherlich noch zu klein, um sich die ganzen Tafeln und Schaubilder durchzulesen, aber die Schiffsmodelle und die Darstellungen der Tiere hat er sich aufmerksam angesehen und wollte unbedingt mit den Schiffen spielen. Aber glücklicherweise waren sie hinter Glas.
Und anschließend folgte das Highlight des Museumsbesuches: die Fütterung der Meeresschildkröten. Die Tiere haben ein eigenes Aquarium in den Kellergewölben des Museums. Der obere Abschnitt ist aber vom Erdgeschoss aus gut zu sehen. Dort findet auch die öffentliche Fütterung statt. Die Besucher stehen dabei sehr dicht an der Scheibe und können die Schildkröten genau beobachten. Besonders toll fand ich den Vortrag eines Museumsmitarbeiters über die Eigenarten und Unterschiede der Meeresschildkröten sowie die erläuternden Worte bei der Fütterung. Wenn man anschließend den Keller des Museums betritt, erstreckt sich das Schildkrötenaquarium über die gesamte Raumhöhe und bildet das Herzstück der Schauaquarien. Außerdem sind in den zahlreichen Aquarien alle möglichen Tropenfische, Haie, Seesterne und Korallen zu bestaunen. Man kann dort gut und gerne Stunden verbringen und auf den Bänken vor den Aquarien die Fische beobachten. Wir wollten aber an diesem Tag noch das Ozeaneum sehen.












Ozeaneum

Das Ozeaneum ist ein moderner Bau auf der Hafeninsel von Stralsund. Vom Meeresmuseum aus kann man bequem zu Fuß dorthin gehen. Betritt man das Gebäude, betritt man eine andere Welt. Schon im Eingangsbereich hängen Nachbildungen von Meeresbewohnern an der Decke, eine Rolltreppe führt nach oben zur ersten Ausstellung über die Ozeane der Erde und anschließend in die Aquarien. Die riesigen Aquarien zeigen die Fische der Ostsee, ihren Lebensraum und ihre Besonderheiten. Sicherlich sind sie nicht so farbenfroh wie Fische im Tropenaquarium, dennoch aber aufgrund ihrer Größe nicht minder imposant.
Neben den Aquarien der Ostsee, gibt es im Ozeaneum auch die Fische der Nordsee, des Nordpolarmeeres und des offenen Atlantiks. An jeder Ecke wartet ein weiteres Aquarium. Mal ganz klein mit winzigen Krebsen oder Seesternen. Mal riesengroß mit Fischschwärmen und einem Hai. Ich habe vorher nie so viele Facetten des Meeres und der Ozeane gesehen und bin immer noch total begeistert. Ganz oben auf der Dachterrasse findet man eine Pinguin-Anlage mit einer Gruppe von Humboldt-Pinguinen. Von der Terrasse aus hat man einen fantastischen Blick über Stralsund und kann bei schönem Wetter die beste Aussicht genießen.
Mein persönliches Highlight kam aber erst ganz am Schluss. Die Ausstellung „Riesen der Meere“. In einem 20 Meter hohen Raum werde Wale und andere Riesen der Meere in ihrer Originalgröße gezeigt. Allein der Blauwal ist 26 Meter groß. Die Besucher können es sich unten auf flachen Liegen bequem machen und sehen dann über sich schwebend die riesigen Meeresbewohner. Dazu gibt es eine Multimediashow über die Lebensbedingungen und die Gefährdung der Tiere. Die Riesen der Meere bilden den Abschluss des Ozeaneums.  
Adam hätte stundenlang vor den Aquarien sitzen können, hat sich alles genau angeschaut und hatte seinen Spaß an den tausenden Fischen. Seitdem läuft bei uns zu Hause auch wieder sehr häufig der Film „Findet Nemo“ und seine Fortsetzung „Findet Dorie“. 
Mein Fazit: Sowohl Meeresmuseum als auch Ozeaneum sind bei einem Besuch an der Ostsee auf jeden Fall eine Reise wert. Die Eintrittspreise sind nicht so ganz günstig, aber mit dem Kombiticket kann man doch etwas Geld sparen. Gemessen am Erlebnis sind die Preise aber durchaus gerechtfertigt. 





  








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